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Mittwoch, 28. Dezember 2011

Der Unternehmer und sein Steuerberater

Der Umgang mit dem Steuerberater lässt sich im folgenden Satz zusammenfassen: Hören Sie grundsätzlich auf Ihren Steuerberater, aber hinterfragen Sie ihn stichprobenhaft. Diese Aussage hört sich einfach an, aber es steckt – wie es bei Steuern nicht anders zu erwarten ist – eine komplizierte Materie dahinter.
Zum ersten Punkt dieses Satzes: wenn Sie mit dem Steuerberater über Ihre Firma reden und z. B. planen, einen bestimmten Firmenzweig als eigene GmbH auszugründen, wird er eine steuerliche Bewertung dazu abgeben. Diese Bewertung können Sie annehmen oder aber ignorieren. Wenn Sie nun sagen, dass Sie von Ihrem Plan trotz seiner Bedenken nicht abweichen wollen, wird er möglicherweise nichts mehr zum Thema sagen, weil er Sie nicht als Kunden verlieren will. Seiner Pflicht hat er ja bereits Genüge getan, indem er Sie über die Nachteile aufgeklärt hat. Durch den Steuerbescheid oder gar üble Umbuchungen im Rahmen einer Betriebsprüfung kann es zu erheblichen ungeahnten Steuerlasten kommen, die vermeidbar gewesen wären. Deshalb gilt für Unternehmer der Rat, grundsätzlich den Einschätzungen des Steuerberaters zu folgen, auch wenn Sie es Ihnen normalerweise schwer fällt, Ratschläge von außen für Ihre Firma anzunehmen. Es kann auch vorkommen, dass Ihr Steuerberater mit ein wenig Stirnrunzeln auf sinkende Umsätze oder stark gestiegene Kosten hinweist. Ihnen ist diese Entwicklung möglicherweise ebenfalls nicht entgangen, so dass Sie jetzt genervt reagieren und z. B. auf ein ehrgeiziges Projekt hinweisen, das erst zu einem späteren Zeitpunkt Gewinne abwerfen wird. Aber auch hier gilt: Ihr Steuerberater ist nicht der Lehrer, mit dem Sie um eine zu schlechte Note feilschen. Sie sollen sich nicht vor ihm rechtfertigen. Erklären Sie ihm Ihre Lage und Ihre Projekte. Wenn Ihr Steuerberater dann immer noch oder über einen längeren Zeitraum wiederholt Bedenken äußert, dass z. B. eine Überschuldung droht, dann überdenken Sie Ihre Projekte. Gehen Sie mit folgender Grundeinstellung zum Steuerberater: Er ist Ihr Dienstleister und soll Ihnen helfen, Ihre Firma durch den Steuerdschungel zu führen und liquide zu halten. Es ist völlig falsch, im Steuerberater eine lästige lehrerähnliche Obrigkeit zu sehen, die als Mittler zwischen Ihnen und dem Finanzamt dient. Genau dies kommt aber häufig vor.

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