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Montag, 31. Dezember 2012

Den richtigen Steuerberater finden

Woran erkennen Sie den richtigen Steuerberater für Sie? Dies ist kompliziert und nicht abschließend zu beurteilen. Grundsätzlich eilt jedem Steuerberater ein gewisser Ruf voraus, so dass man über Freunde oder andere Unternehmer sehr schnell über die wichtigsten Steuerberater vor Ort informiert ist. Ich empfehle dringend, einen Steuerberater zu wählen, der als solide gilt. Der Ruf der Solidität zählt nämlich auch auf Seiten des Finanzamtes. Wenn nun das Finanzamt Rückfragen hat – z. B. wegen stark schwankender Umsätze oder verspäteten Zahlungen von Ihnen – findet ein solider Steuerberater viel eher Gehör beim Finanzamt als ein Berater, der für windige Objekte bekannt ist.
Vermutlich sind Sie auch zumindest am Anfang bei einem kleinen Steuerbüro viel besser aufgehoben als bei einer großen Kanzlei. Dort haben Sie den direkten Kontakt zum Steuerberater, der Ihre Situation im Kopf hat und nicht erst nachschauen muss. Große Kanzleien unterhalten nicht nur viele Mitarbeiter, sondern sie geben auch viel Geld für repräsentative Besprechungsräume oder für Nippes wie bedruckte Notizblöcke, Kugelschreiber oder Tüten aus. Das alles bezahlen Sie mit. Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass die Rechnungen bei großen Kanzleien wesentlich höher ausfallen als bei einem kleinen Steuerbüro. Dann muss man auch auf die Nebenleistungen achten: Wird für die Ausfüllung des Bogens für die Berufsgenossenschaft oder für das statistische Landesamt Geld berechnet oder sind solche Dinge in der monatlichen Buchhaltungspauschale inklusive? Seien Sie aufmerksam. Hier gibt es große Unterschiede.
Ich habe im vorherigen Post erwähnt, dass man die Arbeit seines Steuerberaters stichprobenhaft hinterfragen sollte. Sie können und sollen natürlich nicht die gesamte Buchhaltung nachvollziehen. Aber lassen Sie sich die Steuererklärung bzw. Bilanz erklären und stellen Sie Fragen. Wenn Sie etwas nicht verstehen, muss das nicht unbedingt an Ihrem fehlenden Fachwissen liegen, sondern es kann auch sein, dass der Steuerberater hier fachlich schwimmt. Außerdem können Sie auch regelmäßig fragen, wie hoch z. B. die Erträge bei diesem oder jenem Projekt liegen oder wie sich die Fahrzeugkosten entwickeln. Bitten Sie auch mal darum, dass man Ihnen z. B. für ein Bankgespräch schnell die BWAs (betriebswirtschaftliche Auswertungen) der letzten drei Monate faxt. Wenn das Steuerbüro bei solchen Dingen Schwierigkeiten hat, offensichtlich falsche Daten mitteilt oder sagt, dass sie es vor übernächster Woche nicht schaffen, können Qualitätsprobleme vorliegen. Möglicherweise wird Ihre Buchhaltung auch nicht laufend, sondern nur unmittelbar vor dem Abgabetermin von einem Mitarbeiter gebucht, ohne dass der Steuerberater einen Blick darauf wirft.

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